Paradies in Reichweite
Das Inselparadies - zumindest
für Endurofahrer ist dies Sardinien. Im ausgedehnten Hinterland läßt
sich nach Herzenslust Geländefahren, abends (oder auch unterwegs) am Strand
relaxen. Wer zusätzlich noch zum Endurovergnügen ein bisschen Wettbewerbskitzel
schätzt, für den gibt's den Raid di Sardegna, die Sardinienrallye.
Zwei Bayern waren bei der
diesjährigen Veranstaltung, die zur italienischen Rallyemeisterschaft zählt,
dabei. Christian Hoog aus Höhenkirchen und Rainer Altermann aus Oberpframmern
östlich von München. Beide kannten die Veranstaltung schon vom letzten
Jahr. "Die Strecken sind einfach super. Die Orga läßt etwas zu
wünschen übrig, aber zum Fahren ist Sardinien genial", beurteilten
die beiden Oberbayern die Veranstaltung.
Vier Tage lang ging es in
Schleifen von bis zu 300 Kilometern rund um die Inselhauptstadt Cagliari. Gefahren
wird nach Roadbook. Die Orientierung ist ziemlich vertrackt, weil Abzweigungen
oft innerhalb kurzer Abstände folgen und auf dem harten Boden keine Spuren
zu erkennen sind. Das bekam der einzige österreichische Teilnehmer Matthias
Vetiska am eigenen Leib zu spüren: Er verpasste am zweiten Tag eine Stempelkontrolle.
"Ich war der erste im Ziel der Sonderprüfung. Da haben die Kontrollposten
vielleicht geguckt. Und ich erst, als ich gemerkt habe, mir fehlt ein Stempel".
Blöd, mehrere Stunden Strafzeit. Die Wertung war somit im Eimer. Aber das
Klassement darf man als Auswärtiger sowieso nicht allzu ernst nehmen. Hier
ist das Terrain der Lokalmatadoren, gegen die Italiener richtet man hier nichts
aus. So mussten sich auch die beiden Bayern mit Rängen im Mittelfeld zufrieden
geben.
Das Highlight der Veranstaltung
sind ohnehin die Strecken. Vom schnellen Wirtschaftweg bis zum einspurigen Mulipfad,
vom schattigen Waldweg über sonnendurchglühte Bergstrecken mit Blick
auf Meer ist bei der Sardinienrallye alles geboten. Und wer keine Lust auf Wettbewerb
hat, für den gibt es die geführte Begleittour auf den Spuren der Rallye.
Der "Raid touristico" fährt die gleiche Strecke, nur vor oder nach
dem Rennen.
Ein italienischer Teamchef
sprach allen aus der Seele: "Die Sardinienrallye ist das schönste Rennen
in Italien. Die Strecken sind einmalig, es ist wie ein kleiner Urlaub. Deshalb
kommen wir so gerne hierher", bilanzierte Nazzareno Farlappi vom Old Farm
Racing Team aus Mailand.
Text Katrin Lyda
Bilder Edoardo Bauer
Gesamtergebnis
ältere Rallye-Berichte
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Bild Hoog: Christian Hoog beim Prolog in Quartu Sant'Elena
Bild Altermann: Ein leichtes Motorrad ist ideal für Sardinien - Rainer Altermann
auf Yamaha 426
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