Sardinien 2002

 

Paradies in Reichweite

Das Inselparadies - zumindest für Endurofahrer ist dies Sardinien. Im ausgedehnten Hinterland läßt sich nach Herzenslust Geländefahren, abends (oder auch unterwegs) am Strand relaxen. Wer zusätzlich noch zum Endurovergnügen ein bisschen Wettbewerbskitzel schätzt, für den gibt's den Raid di Sardegna, die Sardinienrallye.

Zwei Bayern waren bei der diesjährigen Veranstaltung, die zur italienischen Rallyemeisterschaft zählt, dabei. Christian Hoog aus Höhenkirchen und Rainer Altermann aus Oberpframmern östlich von München. Beide kannten die Veranstaltung schon vom letzten Jahr. "Die Strecken sind einfach super. Die Orga läßt etwas zu wünschen übrig, aber zum Fahren ist Sardinien genial", beurteilten die beiden Oberbayern die Veranstaltung.

Vier Tage lang ging es in Schleifen von bis zu 300 Kilometern rund um die Inselhauptstadt Cagliari. Gefahren wird nach Roadbook. Die Orientierung ist ziemlich vertrackt, weil Abzweigungen oft innerhalb kurzer Abstände folgen und auf dem harten Boden keine Spuren zu erkennen sind. Das bekam der einzige österreichische Teilnehmer Matthias Vetiska am eigenen Leib zu spüren: Er verpasste am zweiten Tag eine Stempelkontrolle. "Ich war der erste im Ziel der Sonderprüfung. Da haben die Kontrollposten vielleicht geguckt. Und ich erst, als ich gemerkt habe, mir fehlt ein Stempel". Blöd, mehrere Stunden Strafzeit. Die Wertung war somit im Eimer. Aber das Klassement darf man als Auswärtiger sowieso nicht allzu ernst nehmen. Hier ist das Terrain der Lokalmatadoren, gegen die Italiener richtet man hier nichts aus. So mussten sich auch die beiden Bayern mit Rängen im Mittelfeld zufrieden geben.

Das Highlight der Veranstaltung sind ohnehin die Strecken. Vom schnellen Wirtschaftweg bis zum einspurigen Mulipfad, vom schattigen Waldweg über sonnendurchglühte Bergstrecken mit Blick auf Meer ist bei der Sardinienrallye alles geboten. Und wer keine Lust auf Wettbewerb hat, für den gibt es die geführte Begleittour auf den Spuren der Rallye. Der "Raid touristico" fährt die gleiche Strecke, nur vor oder nach dem Rennen.

Ein italienischer Teamchef sprach allen aus der Seele: "Die Sardinienrallye ist das schönste Rennen in Italien. Die Strecken sind einmalig, es ist wie ein kleiner Urlaub. Deshalb kommen wir so gerne hierher", bilanzierte Nazzareno Farlappi vom Old Farm Racing Team aus Mailand.

Text Katrin Lyda
Bilder Edoardo Bauer

Gesamtergebnis

ältere Rallye-Berichte

Altermann

Matthias Vetiska

Bild Hoog: Christian Hoog beim Prolog in Quartu Sant'Elena
Bild Altermann: Ein leichtes Motorrad ist ideal für Sardinien - Rainer Altermann auf Yamaha 426